Als ich während meines Sinologie-Studiums in Taipei, der Hauptstadt Taiwans, lebte, erhielten alle ausländischen Studierenden einen chinesischen Namen.

Eine chinesische Lehrerin, mit der ich mich gut verstand, gab mir dann den Namen »Gao Muhua«.

In einem chinesischen Namensstempel sind die Schriftzeichen von rechts nach links bzw. von oben nach unten zu lesen.
Das rechte Zeichen „Gao“ (高) steht für „Krause“. Es ist ein gängiger chinesischer Nachname, der ähnlich wie „Krause“ klingt. „Muhua“ hat von der Aussprache her Ähnlichkeit mit „Monika“. Chinesische Vornamen haben immer auch eine Bedeutung.

Da ich Sinologie (Chinawissenschaften) studierte, überlegte sich meine Lehrerin einen Namen für mich, der sowohl den Klang meines deutschen Namens als auch meine Affinität zur chinesischen Kultur ausdrückte: „Mu“ 慕 heißt wertschätzen und bewundern, „hua“ 華 ist eine Abkürzung für China.

Den Namen behielt ich bei und nach chinesischer Tradition ließ ich mir einen roten Namensstempel aus Jade dafür anfertigen. Er ist auch heute noch in meinen China-Trainings zu sehen.